Donnerstag, 15. September 2011

Ghana vs. Kenia


Nairobi's Central Business District
Ein Spruch besagt, dass man keiner Statistik trauen soll, die man nicht selbst gefälscht hat. Das ist zwar etwas arg überspitzt, hat jedoch einen wahren Kern. Gemeint ist, dass die Aussagekraft von Statistiken oft begrenzt ist und immer davon abhängt, wie und zu welchem Zweck sie interpretiert werden. Ein gutes Beispiel ist der Vergleich zwischen Ghana und Kenia.

Zunächst die „harten“, technischen Fakten: Laut Weltbank verdienen die Menschen in Ghana im Schnitt 1240 US-Dollar im Jahr, in Kenia hingegen nur 780 Dollar. Da es sich um einen Durchschnittswert handelt, gibt es natürlich immer einige, die deutlich mehr und andere, die deutlich weniger verdienen. Was die Ungleichverteilung der Einkommen angeht, so schenken sich die beiden Länder jedoch nicht viel. Ghana ist minimal egalitärer als Kenia, in beiden Ländern gibt es jedoch deutliche Diskrepanzen zwischen denen oben und denen ganz unten. Wobei die ganz unten in Kenia deutlich zahlreicher sind: 45,9% der Bevölkerung müssen mit weniger als 1,25 US-Dollar am Tag auskommen. In Ghana sind es hingegen „nur“ 29%. Diese Zahlen ergeben ein Bild, nachdem Ghana das deutlich wohlhabendere und weiter „entwickeltere“ der beiden Länder sein müsste. Soweit die Theorie.

Die gefühlte Realität ist jedoch eine andere. In Ghana ist der Straßenverkehr von klapprigen Gebrauchtwägen aus Europa geprägt. Taxen und Minibusse sind für einen Großteil des täglichen Verkehrsstaus verantwortlich. Private Autos sind entweder alte Rostlauben oder werden von Ausländern gefahren. Ghanaer mit neuen Autos sind eindeutig in der Minderheit. Die meisten Abwasserkanäle sind offen und Läden bestehen häufig nur aus Bretter- und Wellblechbuden. An jeder Kreuzung versuchen Heerscharen von Straßenhändlern alle möglichen nützlichen und unnützen Dinge zu verkaufen; Märkte sind riesige und unübersichtliche Labyrinthe. Supermärkte hingegen sind praktisch nur in der Hauptstadt Accra zu finden und werden nur von (weißen) Ausländern sowie reichen Einheimischen genutzt, die im dicken SUV vorfahren. 

Uhuru-Park in Mombasa.
Kenia präsentiert sich hingegen bislang ganz anders, westlicher, „europäischer“: Von der zweitgrößten Stadt Mombasa über die Hauptstadt Nairobi bis in die kleine Provinzstadt Kericho: Kaum Straßenstände, dafür Cafés, Restaurants und „richtige“ Länden mit Schaufenstern und festen Preisen. Lebensmittel und alle anderen Dinge werden eher in den Filialen großer Supermarkt-Ketten wie „Tuskys“ oder „Nakumatt“ gekauft, die Märkte – etwa der in Mombasa - wirken fast kümmerlich klein. Das Warenangebot der Supermärkte ist riesig und ähnelt eher einem Kaufhaus: Neben Nahrungsmitteln gibt es alles von Geschirr über Kleidung bis Elektronik, drei Etagen sind Standard. An den Kassen stehen sich reihenweise Einheimische in langen Schlangen die Beine in den Bauch: Dort einzukaufen ist offensichtlich keineswegs nur ein Privileg der oberen Zehntausend. In jeder Stadt scheint es zudem mindestens eine Filiale der Schuhladen-Kette „Bata“ zu geben. 

Auf den Straßen sind viele neue private Autos unterwegs, aber deutliche weniger Taxis als in Ghana. Die sind zudem meist in einem deutlich besseren Zustand. Zumindest in den beiden großen Städten Nairobi und Mombasa sind Abwasserkanäle in vielen Fällen verdeckt, in den kleineren Städten zumindest noch teilweise. In Ghana war das nicht einmal in der Hauptstadt der Fall. Es gibt häufig richtige Gehwege, in Nairobi gar fast so etwas wie eine kleine Fußgängerzone. Überhaupt Nairobi: Steht man im Central Business District, kann man kaum glauben, dass man sich tatsächlich in einem Entwicklungsland befindet: Wolkenkratzer dominieren die Skyline. Zu ihren Füßen erstreckt sich der große und gut gepflegte Central Park. Dass Nairobi auch eine bitter arme Seite hat, erahnt man hier nur kurz, wenn man mit dem Zug durch die Slums fährt, deren Wellblechbuden bis auf wenige Zentimeter an die Gleise heran gebaut sind.

Auch die Tourismusindustrie ist entwickelter und trägt entscheidend zum Einkommen des Landes bei. Gerade an der Küste sind manche Ort wie Watamu und Malindi so touristisch und „europäisch“, dass man sich eher in einem Badeort in Italien fühlt, schicke (und teure) Beachresorts inklusive. Wahrscheinlich gibt es in diesem Abschnitt der kenianischen Küste sogar mehr Italiener als an der Adria: Kinder grüßen einen mit „Ciao“ und manche Einheimische sprechen zwar fließend Italienisch, aber kein Englisch mehr. Das hat einen veritablen Kulturschock zur Folge, eigentlich wollte man doch gar nicht nach Rom oder Rimini. Eine gute Seite haben die vielen Italiener aber doch: Es gibt gutes Eis und anständigen Kaffee.

Nicht nur Touristen leiden unter den Safariverkäufern.
In Nairobi regieren die „Safari-Touts“ die Straßen der Innenstadt, zwielichtige Gestalten die auch schon mal zwei unabhängig reisende Backpacker durch die halbe Stadt verfolgen, nur um ihnen eines der berüchtigten Drei-Tage-Masai-Mara-Safari-alles-inklusive-hakuna-matata-Pakete zu verkaufen (Nachdem wir auch nach einem halben Tag immer noch nicht auf diese tollen Angebote eingehen wollten, wurden wir schließlich als Rassisten beschimpft und es wurde uns empfohlen doch wieder nach Hause zu fliegen, wenn wir kein Geld haben um in Kenia Urlaub zu machen). Diese Klientel lebt von Provisionen, die sie von den zahlreichen Reisebüros bekommen, wenn sie erfolgreich einen willigen Touristen anschleppen. Ähnliches wäre in Ghana eher nicht passiert, die Reisebüros dort bieten in erster Linie Flüge an. Organisierte Touren sind ein Nischensegment oder werden bereits vor dem Abflug aus Europa gebucht.

Eines der wichtigsten Exportgüter Kenias: Tee.
Doch auch auf dem Land machen sich Unterschiede bemerkbar: Landwirtschaft scheint systematischer betrieben zu werden, Felder sind größer und rechteckiger. Während Ghana aus dem Flugzeug betrachtet größtenteils als eher unstrukturierte, grüne Fläche erscheint, ähnelt Kenia an einigen Stellen aus der Luft verblüffend dem aus Europa bekannten „Flickenteppich“. Insbesondere das westliche Hochland ist dicht besiedelt und kultiviert. In der zentralen Bergregion wird intensiv Tee angebaut: Kenia ist nach Indien und Sri Lanka der drittgrößte Teeproduzent der Welt und die Blätter sorgen für gut 30 % der Export-Einnahmen. Daneben werden aber auch Mais, Kartoffeln und Getreide auf großen Feldern kultiviert. In vielen Orten gibt es Händler für Saatgut und Dünger. Immer wieder sieht man auch Landwirtschaftsmaschinen wie Traktoren oder Mähdrescher, was in Ghana eher selten der Fall war.

Gleichzeitig war noch vor wenigen Wochen von Dürre und Hungersnot im Norden des Landes zu lesen. Eine Reise durch den südlichen Teil des Landes – so wie die unsere - macht einem klar, dass es sich dabei weniger um eine Naturkatastrophe handeln muss, als vielmehr um ein politisches Problem. Vor dem Hintergrund der gläsernen Wolkenkratzer Nairobis und der grünen und fruchtbaren Äcker im Rift Valley und in den Hügeln zwischen der Hauptstadt und dem Viktoria-See erscheint die Tatsache, dass es Kenia dennoch nicht schafft auch in schwierigeren Jahren alle seine Bürger zu versorgen, geradezu zynisch. So ist die Statistik am Ende zwar möglicherweise nicht direkt falsch, sie erzählt aber nur einen Teil der Geschichte.

Sonntag, 21. August 2011

Das Leben ist zu kurz um kein Fufu zu essen!


Ghana ist zum Glück eines der afrikanischen Länder, die nicht immer wieder mit Hungersnöten auf sich aufmerksam machen. Im Gegenteil, entsprechen doch gerade viele Frauen nicht dem westlich-dürren Schönheitsideal. Entscheidend mitverantwortlich dafür dürfte das ghanaische Essen sein, das sehr deftig ist.

Im Gegensatz zu Deutschland (Schweinsbraten in Dunkelbiersoße und Kartoffelknödel) werden die wichtigsten Gerichte hier nach dem stärkehaltigen Sattmacher benannt. Dann kommt der fettige Geschmacksträger, meist eine kräftige Suppe oder ein Eintopf und zum Schluss die gewünschte Eiweißbeilage (Meist Ziege, Hühnchen, Fisch, Rind. Schwein ist so gut wie unbekannt). Auf den deutschen Klassiker angewendet, müsste man also Kartoffelknödel in Dunkelbiersoße und Schweinsbraten bestellen.

Auch wenn kaum rein vegetarische Gerichte zu bekommen sind, macht Fleisch und Fisch aber in den meisten Fällen nur einen relativ kleinen Teil des Gerichts aus. Gerade an billigen Straßenständen handelt es sich zudem meist auch nur um importierte Schlachtabfälle. Wer isst in Europa auch schon gerne Hühnchenrücken? Da die billigen Importe zudem die einheimischen Viehzüchter ruinieren, sind demgegenüber gute Fleischstücke - wie Keule oder Hühnchenbrust - unverhältnismäßig teuer.

Eine weitere allgemeine Eigenschaft des ghanaischen Essens ist, dass es im Normalfall würzig bis scharf daherkommt, was an den in den unterschiedlichsten Größen und Farben erhältlichen frischen Pfefferschoten liegt, die eigentlich in keinem ghanaischen Gericht fehlen dürfen. Gegessen wird in der Regel mit der Hand. Der Rechten, wohlgemerkt, da die linke für andere, weniger appetitliche Tätigkeiten vorbehalten ist. Da auch Suppen mit der Hand gegessen werden, erfordert das eine gewisse Geschicklichkeit. Doch bevor man verhungert, ist es in den meisten Lokalen auch kein Problem einen Löffel zu bekommen.

Was dem Bayern der erwähnte Schweinsbraten, das ist dem Ghanaer sein Fufu. Dabei handelt es sich um einen großen, etwas zähen gelblich-weißen Kloß, der normalerweise in einer großen Schale Suppe schwimmt. Beziehungsweise eher liegt, denn zum schwimmen ist er viel zu schwer. Überhaupt ist Fufu kein leichtes Essen. Es fühlt sich eher so an, als könnte man auch einfach den ganzen Kloß, so wie er ist, an den Bauch drankleben. Ist man mit seinem Fufu fertig, fühlt es sich mitunter an, als hätte man einen Stein im Magen. Doch auch wenn das jetzt abschreckend klingt: Fufu ist lecker! Was aber zu einem guten Teil auch von der Begleitung in Suppenform abhängt. Für sich genommen schmeckt das Fufu nämlich eigentlich nach eher wenig, was auch an den Zutaten liegt: Es wird meistens aus  Cassava (ist eine Art von Maniok und erinnert entfernt an eine gigantische Kartoffel) und etwas Kochbananen hergestellt. Das ganze wird in einem großen Mörser so lange gestampft, bis es die gewünschte, etwas zäh-klebrige Konsistenz erreicht hat. Dabei gibt es im wesentlichen zwei Stampf-Techniken, die beide zwei Personen erfordern. Bei der einen gibt es einen Stampfer und einen „Wender“. Der Wender ist dabei dafür zuständig zwischen jedem Stampfer den Kloß im entstehen ein Stück weit zu drehen. Das erfordert einiges an Taktgefühl, sonst erhält das Fufu eine eingebaute Fleischbeilage (Finger). Bei der zweiten Technik wird zu zweit gestampft. Immer abwechselnd, in einer Art und Weise, dass sich der werdende Kloß von selber dreht.
 
Serviert wird das Fufu mit einer von drei Suppen: Groundnut- (Erdnuss-), Palmnut- oder Lightsoup. Während die Lightsoup im Prinzip nichts anderes als eine leichte Tomatensuppe und die Palmnutsoup eine furchtbar ölige Angelegenheit ist, ist die Groundnutsoup so etwas wie die Königin unter den ghanaischen Suppen: Dick und gehaltvoll, aus viel Erdnussbutter, Zwiebeln, Tomatenmark, etwas Ingwer hergestellt ist sie normalerweise einfach richtig lecker. Allerdings verliert sie schnell viel von ihrem Appeal, wenn Salz fehlt oder, noch schlimmer, zu wenig frischer Pfeffer beigemengt wurde. Abgesehen von Fufu sind Omo Tuo genannte Reisbälle die klassische Beilage zu dieser Suppe, was ebenfalls eine extrem leckere Kombination ist.

Neben Fufu gibt es noch einen zweiten Allrounder in der ghanaischen Küche, das ist Banku. Dabei handelt es sich um einen sehr klebrigen und säuerlichen Maisbrei, der ebenfalls in Kloßform serviert wird. Auch Banku kann theoretisch eigentlich mit allen drei oben genannten Suppenformen serviert werden, meistens kommt es jedoch in Begleitung einer der widerlichsten Sachen daher, die Ghana in kulinarischer Hinsicht zu bieten hat: Okro-Stew, ein aus Okra-Schoten hergestelltes schleimiges Etwas, das auch von den riesigen schwarzen Waldschnecken stammen könnte, die überall auf dem Markt noch lebend verkauft werden. Ein Blick auf das Foto genügt vermutlich.  

Neben diesen beiden Hauptpfeilern der hiesigen Gastronomie, Fufu und Banku, gibt es aber auch noch eine ganze Reihe andere interessanter Gerichte: Red-Red, das aus Bohnen, etwas „Peppe“ (zerstoßenem frischen Pfefferschoten in Öl), einem ordentlichem Schwung Palmöl (verantwortlich für die rote Farbe) und einer mehr oder weniger großen Brise Gari besteht. Gari sieht zwar ein wenig aus wie gemahlener Parmesan, ist aber lange nicht so schmackhaft. Eigentlich schmeckt es nach kaum etwas (kein Wunder, ist es doch getrocknete und gemahlene Cassava) und ist vor allem dazu da, satt zu machen. Weil es extrem saugfähig ist, neigt es dazu das eigentlich sehr leckere Red-Red in eine trockene Pampe zu verwandeln, wenn man es nicht sparsam anwendet. Als Beilage gibt es dazu meistens frittierte Kochbananen.

Eine ebenfalls weit verbreitete Beilage zu Gemüse- oder Spinateintöpfen (Palaversauce genannt und eigentlich nicht direkt aus Spinat, sondern „Kontomire“ hergestellt) ist Yam. Das ist ebenfalls eine Art Maniok / viel zu groß geratene Kartoffel. Bei der Zubereitung hat man dabei die Wahl zwischen Pest (gekocht) und Cholera (in viel zu großen Stücken frittiert). Das kleinste Übel sind noch Yam-Chips, die entfernt an Pommes erinnern und ganz genießbar sind. In den anderen beiden Fällen braucht es jedoch schon eine ganze Menge Soße oder Eintopf, damit einem das trockene Ding nicht im Hals stecken bleibt.

Daneben gibt es noch einen ganzen Haufen anderer essbarer Dinge, etwa Obst. Besonders die sehr leckeren Mangos, Ananas und Papayas sind da erwähnenswert, die überall an den Straßen verkauft werden. Die meisten Obstverkäuferinnen sind auch gerne bereit das Obst mit den unterschiedlichsten und mitunter artistischen Schältechniken in mundgerechte Stücke zu schnippeln.  Allerdings ist auch hier das Obstangebot gewissen saisonalen Schwankungen unterworfen. Auch lässt sich mit den weit verbreiteten Avocados, Tomaten, Limetten und gerösteten Erdnüssen ein sehr schmackhafter Salat zubereiten. Als kleiner Snack zwischendurch werden vielerorts außerdem blaugekochte Eier mit einer leckeren Pfeffersoße, Kochbananenchips, Kokosnüsse und diverse, meist jedoch leider staubtrockene Gebäcksachen wie Würstchen im Schlafrock oder mit Hackfleisch gefüllte Mürbteigtaschen verkauft. Abends werden neben den meisten Bars Kebabs verkauft, die eigentlich eher an Schaschlikspieße erinnern und sehr lecker gewürzt sind.

Besonders als Frühstück geeignet ist Eggbread, ein Omlett im –idealerweise – getoasteten Brot. Allerdings gibt es dabei deutliche Qualitätsunterschiede: Mal kommt das Omelette mit gemüseschnippeln, mal ohne. Mal ist das Brot getoastet, mal nicht. Überhaupt muss man mit stark schwankender  Qualität rechnen, auch bei Restaurants. Die Gastronomie ist lange nicht so ausgereift und perfekt durchorganisiert wie in Deutschland und ist nicht mit europäischen Standards zu messen. Auch was eine gute Bedienung ausmacht, wird hier offenbar anders definiert. Zudem ist die Preisspanne enorm: Billigste Straßenstände, an denen das Omo Tuo mit Groundnutsoup nur umgerechnet 25 Cent kostet, befinden sich direkt neben europäisch-teuren (und seltenen) Supermärkten oder schicken – dann aber häufig von Ausländern geführten – Restaurants.

Gerade an den Straßenständen ist das zudem mit der Hygiene noch so eine Sache: Kein frisches Wasser, direkt an den offenen Abwasserkanälen und neben den Autoabgasen, in der prallen Sonnen. Da sind die Chancen ganz gut, dass das eine oder andere Fleischstück wieder zu leben beginnt und sich die meisten Europäer irgendwann doch noch eine deftige Gastritis einfangen. Doch auch im teuren Supermarkt ist man nicht vor vergorenem Joghurt gefeit.

Neben diversen Bakterien kann es außerdem passieren, dass man gewisse „Extras“ im Essen findet, mit denen man nicht gerechnet hatte, etwa die Schwanzflosse eines Fisches oder kleine Knochensplitter im ansonsten vegetarischen „Vegetable Stew“. Auch werden öfters Innereien in Eintöpfen verarbeitet. Wer also keine Lust auf ein Stück zotteligen Rindermagen hat, sollte ein wenig wachsam sein.

P.S: Entschuldigung für die verdrehten Fotos, aber irgendwie mag uns Blogspot nicht und weigert sich beharrlich, die Bilder richtig gedreht anzuzeigen. Wir würden euch daher bitten, selbst die Köpfe ein wenig zu drehen.

Montag, 15. August 2011

Aus dem Reisealltag eines Obrunis


Gelegentlich muss ein LKW als (illegales) Trotro herhalten.
Man sagt ja gemeinhin, dass die Welt ein Dorf sei, besonders wenn man mal unerwartet an einem abgelegenen Ort einen Bekannten trifft. Die Frage ist: Wenn die Welt schon ein Dorf ist, was ist dann Ghana? Denn irgendwie trifft man hier ständig dieselben Leute. 


In der kleinen Stadt Hohoe, mitten am Markt: ein Bekannter aus Accra. Im Mole Nationalpark: Kwame, der Manager des Rainbow Garden Village vom Lake Bosumtwe, auf Tour mit einer Reisegruppe. In Kumasi: die Familie, die man bereits in Tamale im Guesthouse getroffen hat. Im Kakum Nationalpark an der Küste: Dieselbe Gruppe blonder Volunteer-Mädels, naiv und frisch von der Schule, die einem bereits in Mole auf den Wecker ging. Und nicht zu vergessen: Kofi Annan, ebenfalls im Kakum Nationalpark. Ja, genau, der Kofi Annan, der ehemalige Generalsekretär der Vereinten Nationen. Auch wenn er auf den ersten Blick nicht so leicht zu erkennen war, in legerer Freizeitkleidung und mittlerweile etwas runder um den Bauch herum. 

Ghana ist ganz grob betrachtet ein Rechteck, ungefähr 800 mal 500 Kilometer. Genug Platz um eigentlich nicht ständig die gleichen Gesichter zu sehen. Könnte man denken. Da Ghana aber als Ganzes touristisch eher wenig erschlossen ist, konzentrieren sich die Reisenden an ein paar Orten. Während man im Regelfall der einzige Weiße im Bus oder Trotro ist, steigt die Obruni-Dichte doch deutlich an, sobald man sich den großen Attraktionen nähert:

In Wli bei Hohoe befindet sich Westafrikas höchster Wasserfall. Mole ist einer der besten Orte um Elefanten aus nächster Nähe zu sehen, im Regenwald von Kakum befindet sich der angeblich einzige Canopy-Walkway Afrikas. Außerdem sind die Sklavenburgen von Cape Coast und Elmina in unmittelbarer Nähe. Da die meisten Reisenden außerdem entweder mit dem Reiseführer des Peter-Mayer-Verlags (die Deutschen, von denen es einen ganzen Haufen gibt) oder dem Bradt-Guide (alle anderen) unterwegs sind und in beiden Büchern in etwa das Gleiche steht, ist es auch kein Wunder, dass man in den Hostels und Guesthouses immer wieder dieselben Leute trifft. 

Einer der unangenehmen Nebeneffekte davon, dass sich der Tourismus so sehr an wenigen Orten konzentriert, ist, dass man dort dann umso aggressiver von Möchtegern-Guides, Souvenirverkäufern und Taxifahrern angegangen wird, die einem irgendetwas verkaufen möchten. Die meisten scheinen davon auszugehen, dass man als Obruni Geld hat (was zumindest im Vergleich mit den Einheimischen oft zutreffend sein dürfte) und dass man dieses Geld auch in Ghana ausgeben möchte (was meistens nicht zutreffend sein dürfte, aber auf wenig Verständnis stößt). Mitunter können gerade die Händler recht penetrant sein, etwa wenn sie ärgerlich werden, wenn man auf den duzendsten „Obruni“-Zuruf nicht reagiert oder wenn sie gar versuchen einen regelrecht mit Gewalt festzuhalten, wie in Kumasi.

Nicht fotoscheue Ghanaer.
Dieses geballte Ausmaß unerwünschter Aufmerksamkeit kann mitunter ganz schön anstrengend werden, besonders wenn sich auch noch bettelnde Kinder dazu gesellen oder freche Affen einem das Abendessen aus dem Rucksack klauen. Mitunter wird man auch selbst zur Attraktion und fotografiert. Ungefragt. Will man umgekehrt aber Fotos von Ghanaern machen, sind sie hingegen oft nicht einverstanden. Oder wollen Geld dafür. Ausnahme sind natürlich die Kinder, die sofort mit posieren anfangen wenn sie eine Kamera entdecken.

Bei den Souvenirhändlern und Taxifahrern ist die Absicht klar, wenn sie einen ansprechen. Die Möchtegern-Tourguides sind jedoch oft nicht sofort als solche zu erkennen und verwickeln einen zunächst in ein Gespräch. Woher kommst du – wie heißt du – wie lang bist du schon in Ghana? Kurz darauf folgt dann oft doch noch der Haken. Das ist schade, führt das doch dazu, dass man als Reisender recht misstrauisch wird und sich oft nur noch ungern auf ein Gespräch einlässt. So entgeht einem sicher die eine oder andere nette Bekanntschaft.

Begibt man sich etwas abseits der ausgetretenen Pfade, wird man zum Glück nicht mehr nur als wandelnder Geldautomat angesehen. Aufmerksamkeit erregt man dennoch weiterhin, einfach auf Grund der Tatsache, dass sich selten ein Weißer in die Gegenden weit ab der Nationalparks und der Sklavenburgen verirrt. In jedem Dorf kreischen und winkende Kinder, sobald sie einen erspähen. Man fühlt sich ein wenig wie der Papst, wenn man an ihnen vorbeifährt und zurückwinkt. Andere, wie ein junger Mann in einem Ort irgendwo im Nirgendwo zwischen Volta und Northern Region, wollen auch nur einmal einem Weißen die Hand schütteln.

Auch scheinen die Leute freundlicher und hilfsbereiter zu sein: Das Trotro, das umkehrt weil man einen Teil seines Gepäcks (inkl. Laptop) hat liegen lassen; der Eggbread-Verläufer der spätabends seinen Stand alleine lässt um einen zu einer amerikanischen Entwicklungshelferin zu führen, weil man in einem kleinen Kaff gestrandet ist und einen Platz sucht um sein Zelt aufzustellen. Glücklicherweise kann man solche Erfahrungen noch machen, denn  Ghana gehört noch nicht zu den Ländern, die von Touristen überschwemmt werden. Auch wenn es so aussieht, als würde die ghanaische Regierung das Ziel die Zahl der Touristen bis 2020 auf 1 Million zu steigern vorzeitig erreichen, dürfte das noch einige Zeit so bleiben.

Allerdings wird abseits der Hauptrouten das Vorwärtskommen deutlich anstrengender. Während in den südlichen Landesteilen und entlang der Hauptverkehrsadern im Norden die Straßen überwiegend recht gut und nur gelegentlich schlaglöchrig sind, verdienen die Pisten im restlichen Land den Namen Straße kaum. Staubig bis schlammig und von tiefen Furchen durchzogen wird die Fahrt im engen Trotro oder auch mal auf der Ladefläche eines LKWs zur Tortur, blaue Flecken mit eingeschlossen, wenn es stundenlang kaum schneller als Schritttempo vorwärts geht. Wenn es vorwärts geht, denn wo keine Reisenden – ausländische wie einheimische – sind, fährt auch deutlich seltener etwas.

Nützliches und Unnützes für den täglichen Reisebedarf.
Im Allgemeinen kommt man in Ghana aber recht zügig voran, längere Wartezeiten sind eher die Ausnahme. Und falls es dann doch mal etwas länger dauert, hat man immerhin mehr Zeit um sich vom Busfenster aus mit Proviant einzudecken. In Ghana gibt es nämlich einen hart umkämpften Arbeitsmarkt für Straßenhändler. Das führt zu der bequemen Situation, dass man sich vor oder auch während der Fahrt nur aus dem Fenster lehnen muss und ein facettenreiches Angebot an Essen, Trinken sowie nützlichen oder auch unnützen Alltagsgegenständen lautstark präsentiert bekommt. Das ist an kleinen Busstationen in der Provinz nicht anders als an den großen Verkehrsknoten.

Und auch wenn man sich viel abseits der ausgetretenen Pfade bewegt, führen einen auch diese irgendwann wieder zurück zu diesen Verkehrsknoten und auf die bekannten Hauptstrecken, sofern man nicht ganz auf die großen Attraktionen verzichten will. Und dort trifft man dann prompt auch gleich wieder die altbekannten Leute.  Und Kofi Annan? Der ist ein Fanti, der Volksgruppe aus der Gegend um Cape Coast, und wollte wohl einfach nur ein paar Besuchern ein Stück seiner Heimat zeigen.

Fischerdorf und teures Beachresort an der Volta-Mündung, getrennt durch eine Mauer.

Sonntag, 7. August 2011

Fantastic Plastic


Einer der wenigen Mülleimer auf den Straßen.
Der Mensch ist ein Wesen, das Dinge herstellt. Zunächst benutzte der Mensch dazu Holz und Stein, das war in der Steinzeit. Später kamen dann Bronze und Eisen, die ebenfalls den jeweiligen Zeitaltern ihre Namen gaben. Dann kam erst einmal eine ganze Weile nix. Und dann kam Plastik. 

Plastik ist ein extrem praktischer Werkstoff, man kann eine ganze Menge Dinge damit produzieren. Und von dieser Möglichkeit machen die Menschen ausgiebig Gebrauch. Das ist in Entwicklungsländern nicht anders als in den reichen Industrie- und Dienstleistungsgesellschaften. Vielleicht sogar noch ein wenig exzessiver.

Entsorgungsvariante A:  Stadtstrand, Accra
Weil es so praktisch und billig ist, ist es auch in Ghana omnipräsent. Vor allem eignet es sich hervorragend als Verpackungsmittel. Alles wird in Plastik verpackt: Trinkwasser kommt in Plastikflaschen oder, noch besser, eingeschweißt in kleine Plastiktüten zu 0,5l, genannt Satchets. Die sind nämlich deutlich billiger als die Flaschen. Außerdem kann man in Plastiktüten wunderbar Obst verpacken, oder Brot, oder Eier, oder überhaupt Essen, z.B. an den zahlreichen Straßenständen. Leider sind die weit verbreiteten schwarzen Plastiktüten nicht sehr reißfest, weshalb man inzwischen manchmal noch eine zweite oder dritte, stabilere, bunte Plastiktüte darüber bekommt. Kostet ja fast nix. Toll, dieses Plastik.

Es hat nur einen kleinen Haken, dieses Plastik: Es verrottet nicht. Es zu recyceln kostet aber Geld und ist aufwändig. Und so kommt es, dass Ghana ein Müllproblem hat, ein Plastikmüllproblem. Der Plastikmüll ist scheinbar überall: Am Straßenrand, im Abwassergraben, in den Flüssen, im Meer, am Strand, in den Mangroven, im Wald, in der Kakao-Plantage, in der Stadt und auf dem Land. Auf großen und kleinen Müllbergen vor der Stadt oder am Dorfeingang. Ab und zu werden die auch angezündet, was man dann – zusammen mit den Brandrodungen – sogar aus dem Flugzeugfenster sehen kann. Zumindest bei den größeren Haufen.

Entsorgungsvariante B: Abwassergraben
Die Regierung hat auch ihren Teil zum Plastikmüllproblem beigetragen: Bis vor einigen Jahren wurde Trinkwasser auf der Straße offen verkauft. Es wurde in Tassen ausgeschenkt und diese Tassen wurden nach der Benutzung wohl eher selten gründlich abgespült. Das war unhygienisch. Deshalb wurde diese Praxis verboten und Wasser durfte fortan nur noch in den erwähnten Satchets verkauft werden.

Jedoch hatten die Bürokraten nicht bedacht, dass die Dinger, sobald sie leer sind, auch entsorgt werden müssen. Leider sind Mülleimer auf der Straße jedoch ebenso selten wie umweltbewusste Ghanaer, weshalb das leere Satchet meist auf der Straße landet. Von dort spült es der nächste Regen in den offenen Abwassergraben, wo es sich zu der schwarzen Plastiktüte vom Straßenstand gesellt. Von dort gelangt es entweder direkt weiter in den Fluss, oder auch nur bis zur nächsten Ansammlung von noch mehr Plastikmüll. Dann sorgt das Satchet zusammen mit der schwarzen Plastiktüte dafür, dass der Abwasserkanal verstopft und überläuft. Oder sich zumindest das Wasser staut, worüber sich wiederum die Moskitos freuen, weil es sich darin so herrlich Eier legen lässt.
Ganz selten!

Mittlerweile ist das Problem aber so groß, dass sich langsam etwas zu bewegen scheint. Im ganzen Land ist die Firma „Zoomlion“ aktiv. Die kümmert sich um Müllabfuhr und Straßenreinigung, - zumindest ab und zu – und recycelt Satchets.  Auch Plastikflaschen wandern meist nicht in den Restmüll, sondern werden wiederverwertet.
So recht hinter her kommen die von Zoomlion aber nicht, auch wenn sie neben den sehr seltenen, richtigen Müll-LKWs noch etwas häufigere dreirädrige Fahrrad-Müllabfuhr-Dinger einsetzen. Die werden meist per Pedal angetrieben, gelegentlich aber  auch mit einem knatternden Rasenmäher-Motor.

Etwas häufiger.
Es gibt aber auch kreative Ansätze sich mit dem Müllproblem auseinanderzusetzen: „Trashy Bags“ sind aus leeren Satchets zusammengenähte Taschen, Geldbörsen und Rucksäcke von erstaunlich guter Qualität. Auch gibt es gezielte Versuche, das Bewusstsein für die Müllproblematik zu schaffen: So stand das diesjährige „Environmental Film Festival“ in Accra unter dem Motto Müll. Auch mahnt an allen Ecken von Accra der Hinweis „Keep the City clean“.

Allerdings bislang noch ohne rechten Erfolg. Und so schmeißt der durchschnittliche Ghanaer auch weiterhin recht ungerührt sein Satchet und seine schwarze Plastiktüte aus dem Trotro-Fenster. Letztere werden gerüchteweiser übrigens von Zoomlion hergestellt. Aus alten Satchets.

Frommer Wunsch.

Montag, 18. Juli 2011

Die Polizei, dein Freund und Helfer?

Dieses Schild vor dem Supreme Court würde sich auch vor dem Hauptquartier der Polizei gut machen.
Die ghanaische Polizei hat nicht gerade den besten Ruf, sie gilt als willkürlich und korrupt. So schlecht ist der Ruf, dass manche Geberorganisationen schon Programme zur Stärkung der Bürgerfreundlichkeit der Polizei planen. Am schlechtesten dürfte der Ruf der Polizei jedoch bei einer Gruppe sein, die von Berufs wegen häufiger mit ihr zu tun hat: Das sind die Taxifahrer. Denn gerade Verkehrspolizisten sind – zumindest in Accra - sehr zahlreich. Begegnungen sind daher unausweichlich.

Zunächst zum Thema Willkür: Vor ein paar Tagen hatten wir das Vergnügen einer unvergesslichen Taxifahrt, mit einem Taxifahrer der ganz besonders schlecht auf die Freunde und Helfer zu sprechen sein muss: Wir winken einem Taxi, es hält am Straßenrand kurz vor der Auffahrt auf eine der Hauptverkehrsadern Accras. Es ist Rush Hour, der Verkehr stockt an dieser Stelle eh schon ein wenig. Es sollte also kein Problem sein an dieser Stelle einzusteigen. Hinter dem Taxi steht jedoch ein Polizeiauto.

Als der Taxifahrer sich anschickt uns einsteigen zu lassen und dies einen Augenblick zu lange dauert, wird umgehend wütend gehupt. Wir hüpfen schnell in das Taxi, der Verkehr setz sich langsam wieder in Bewegung, das Polizeiauto zieht neben uns. Zwischen dem Taxifahrer und den Polizisten entspinnt sich während der Fahrt und durch die geöffneten Fenster ein hitziger Wortwechsel auf Twi, den wir nicht verstehen. Es klingt, als würde der Taxifahrer versuchen die Polizisten zu beschwichtigen.

Offenbar sind die Uniformierten wenig beeindruckt: Die Polizisten überholen und versuchen unserem Taxifahrer den Weg abzuschneiden um ihn zum anhalten zu bewegen. Er wird langsamer, rollt in Richtung Straßenrand. Die Diskussion dauert an, der Erfolg seiner Beschwichtigungsversuche hält sich aber weiter in Grenzen, denn die Polizisten steigen aus, die Kalaschnikow in der Hand.

In dem Moment gibt der Fahrer Gas. Mit leichter Schräglage geht es um die nächste Biegung. Die Polizisten können uns jedoch eh nicht so leicht folgen, sie waren an der Abzweigung, über die wir verschwinden, ein kleines Stückchen vorbeigefahren, bevor sie angehalten hatten. „I’m running away from the scene“ ruft er uns über die Schulter zu und drückt das Pedal bis zum Blech durch. Unter waghalsigen Überholmanövern und in wildem Zickzack-Kurs geht es durch die Straßen, auch wenn weiterhin weit und breit kein Polizist zu sehen ist.

Unterm fahren erklärt uns unser Fluchtwagenfahrer, dass er jetzt leider einen kleinen Umweg fahren muss, weil die Polizisten bestimmt an der nächsten Kreuzung auf ihn warten. Ich frage ihn, was denn nun eigentlich das Problem war, ob er an dieser Stelle nicht hätte anhalten dürfen. Nein, nein, meint er, er habe den Polizisten nur nicht schnell genug auf das Gehupe reagiert. Wenn er jedoch angehalten hätte, wäre einer der Polizisten eingestiegen. Während sie für uns ein anderes Taxi geholt hätten, wäre er gezwungen worden auf die Wache zu fahren und da wäre er so schnell nicht wieder raus gekommen. Und vor allem wohl nicht ohne ein angemessenes Schmiergeld, womit wir bei der Korruption wären.

Laut dem Geschäftsführer von „Ghana Integrity Initiative“, der örtlichen Filiale der Anti-Korruptionsorganisation „Transparency International“, ist Korruption ein weit verbreitetes Übel unter ghanaischen Staatsdienern. Und unter diesen ist die Polizei besonders berüchtigt. Wird man festgenommen – etwa auf Grund einer kleinen Kneipenschlägerei wie der Freund einer Bekannten – können am nächsten Morgen schnell einmal 40 Cedi als „Dankeschön“ fällig werden, um wieder auf freien Fuß zu kommen. Auch läuft kaum eine Straßensperre ohne Schmiergeldzahlungen über die Bühne. Und bei der ghanaische Polizei sind Straßensperren sehr beliebt, besonders nachts.

Das Auto kann dann noch so gut in Schuss sein (was in Ghana selten der Fall sein dürfte), alle Papiere können in Ordnung sein (geschätzte 80% der ghanaischen Autofahrer dürften aber wohl noch nie in einem Fahrschulauto gesessen haben), dennoch kann es passieren dass man zahlen muss um weiterfahren zu dürfen. Für den Mann von Transparency grenzt das an Erpressung, Taxifahrer bezeichnen das Verhalten der Polizei im Allgemeinen schlicht und einfach als Diebstahl: „They are thiefs!“

Die Bestechlichkeit vieler Polizisten hatte früher wohl tatsächlich auch mit der sehr schlechte Bezahlung und den Lebensbedingungen der Beamten zu tun: Sie wohnten in Baracken auf engstem Raum, ein Polizist hatte für sich und seine ganze Familie oftmals nicht mehr als ein Zimmer zur Verfügung. Viele Menschen sahen es ihnen deswegen wohl auch nach, dass sie sich noch etwas dazuverdienten, wenn sich die Gelegenheit bot.

Inzwischen hat sich die Bezahlung der Polizisten jedoch verbessert. Diese Ausrede zieht also nicht mehr so recht. Doch mittlerweile ist die Korruption so tief verwurzelt, dass es keinen einfachen Ausweg mehr gibt. Sie ist Teil des Alltags. Die gezahlten Summen sind gerade im Straßenverkehr meist nicht groß, oft handelt es sich nur um ein, zwei Cedi. Die schmerzen bei einer Fahrt, für die ein Taxifahrer drei, vier oder fünf Cedi bekommt zwar, sind jedoch wohl nicht existenz-gefährdend, so dass der große Aufstand ausbleibt. Denn irgendwie ist es ja auch von Vorteil ein gutes Verhältnis zu den Jungs von der Straßensperre zu haben. Also wird weitergezahlt und nur ein wenig geschimpft.

Unser Taxifahrer brachte uns übrigens schließlich auf verschlungenen Pfaden nach Hause ohne dass unsere vermeintlichen Verfolger auch nur einmal im Rückspiegel aufgetaucht wären. Die Fahrt dauerte zwar etwa dreimal so lange wie unter normalen Bedingungen. Bezieht man jedoch den Erlebniswert mit ein, so war das Preis-Leistungs-Verhältnis dennoch unschlagbar.


P.S: Natürlich sind nicht alle ghanaischen Polizisten korrupt. Auch passiert wohl die Mehrheit der Autofahrer Straßensperren ohne Probleme. Gerade aber professionelle Autofahrer, also Taxifahrer oder Trotro-Fahrer, dürften jedoch häufiger zur Kasse gebeten werden, schließlich sind sie viel unterwegs und davon abhängig zügig weiterfahren zu können. Ich wurde als Fahrgast sowohl im Trotro als auch im Taxi schon mehrmals Zeuge, wie bei solchen Gelegenheiten ein, zwei Cedi mehr oder weniger auffällig den Besitzer wechselten.

Freitag, 3. Juni 2011

Von Mondlandschaften und Meteoritenkratern

 
Eigentlich sind Accra und Kumasi nicht so weit voneinander entfernt. Nicht einmal 250 km sind es zwischen der Hauptstadt und der zweitgrößten Stadt Ghanas. Eigentlich. Wäre da nicht dieses eine Stück, etwa 30km nach Accra. Es ist nicht einmal lang, dieses Stück. Aber es sorgt dafür, dass aus 250 km gefühlte 500 werden. Ein kleines Stück fehlende Straße für die Ghana Highway Authority, ein großes Stück Mondlandschaft für uns. Die asphaltierte Straße endet und es beginnen knapp 30km Schotterpiste, so breit wie eine Autobahn aber zerfurcht und von Schlaglöchern übersäht. Ein Zustand, der schon seit Jahren währt. Es wird zwar gebaut, aber offenbar geht seit Ewigkeiten kaum etwas voran. Die meisten Ghanaer scheinen schon weitestgehend resigniert zu haben, dass sich in absehbarer Zeit etwas daran ändern könnte. 

Es holpert und rumpelt und schaukelt und strapaziert besonders die Nackenmuskeln, die irgendwie bemüht sind ein Schleudertrauma zu verhindern. Auch, wenn man es wie wir auf der Hinfahrt noch gut erwischt und äußerst komfortabel im V.I.P-Bus in Business Class-Sesseln reist, extra breit und mit verstellbarer Fußstütze. Eine Kopfstütze wäre vermutlich sinnvoller. Mitunter ist es ein Wunder, dass der große Reisebus nicht aufsitzt, sich festfährt oder in den Graben rutscht, wie es offenbar einem LKW-Fahrer auf halber Strecke passiert ist, dessen Fahrzeug bis zum Führerhaus im Dreck steckt. An einer anderen Stelle hat ein LKW seinen Anhänger verloren. Das war dann offenbar ein Schlagloch zuviel.

Ein Schlagloch ist im Übrigen auch das Ziel dieser Reise, genauer ein Einschlagloch etwa 30 km südöstlich von Kumasi: Der Lake Bosumtwe liegt in einem Meteoritenkrater, entstanden vor etwa einer Million Jahren und heute der größte natürliche See Ghanas. Abono ist der Hauptort am See und liegt am Ende einer asphaltierten Straße. Er ist recht hübsch, mit offenbar neuen Abwasserkanälen an den Straßenrändern und viele Häuser entlang der Hauptstraße sind in den knallbunten Farben von Mobilfunkfirmen oder Waschmittelherstellern gestrichen. Hierher kommen am Wochenende viele Einwohner von Kumasi, vornehmlich um Party zu machen. Das ist das eine Gesicht des Lake Bosumtwe.

Um das andere zu sehen, biegt man am Ortseingang am besten nach rechts auf einen Schotterpfad ab. Zunächst kommt man noch an ein, zwei Luxus-Resorts vorbei, doch bereits das Dorf danach sieht ganz anders aus: Die Häuser sind unverputzt, geschweige denn gestrichen. Abwasserkanäle gibt es hier keine mehr. Immerhin gibt es hier noch einen kleinen Laden. Ein Dorf weiter gibt es den dann auch nicht mehr. Das Dorf heißt Abaase und hier will der Verein Rainbow over Ghana, in dem Steffi und ich seit geraumer Zeit aktive Mitglieder sind, eine Grundschule bauen.

Deshalb ist diese Fahrt zum Teil auch ein Arbeitsbesuch. Wir sind hier um den künftigen Ort unseres Projektes zu besichtigen und uns ein eigenes Bild von der Lage zu machen. Unsere Unterkunft ist das „Rainbow Garden Village“, eine komfortable und hübsche Lodge direkt am Seeufer. Die Farbe auf dem großen „Akwaaba“-Schild über dem Eingang beginnt zwar schon etwas abzublättern und auch ansonsten wirkt das Rainbow Garden Village ein wenig wie im Dornröschenschlaf.

Nichtsdestotrotz werden wir äußerst liebenswürdig empfangen: Die Loge wird von Kwame und seiner Frau betrieben, die sehr gastfreundlich und in der Küche durchaus talentiert sind. Gleichzeitig sind sie momentan auch soetwas wie die Repräsentanten des Vereins vor Ort, auch wenn sie nicht offiziell dazu gehören, da das Rainbow Garden Village auch die Keimzelle des Vereins war: Der Besitzer ist gleichzeitig auch der Initiator und Vorsitzende des Vereins. 

Die beiden führen uns am nächsten Morgen in das Dorf Abaase. Es gibt dort zwar bereits eine staatliche Schule, die jedoch nur mehr schlecht als recht in Betrieb ist. An diesem Freitagmorgen sind lediglich drei Lehrer anwesend. Wo die anderen sind, oder wann sie zurückkehren? Offiziell sind sie krank oder müssen sich um irgendwelche anderen wichtigen Dinge kümmern, tatsächlich ist der Posten hier in der Provinz einfach wahnsinnig unattraktiv. Auch der Rektor hat sich bereits aus dem Staub gemacht. 

Die meisten Schüler scheinen daher nicht so recht beschäftigt zu sein. Unterricht findet jedenfalls nicht statt. Dafür sind einige Schüler damit beschäftigt mit Schaufel und Spitzhacke ein Stück des Hanges, an dem de Schule liegt, ein zu ebnen. Sie sagen, dass es ein kleiner Bolzplatz werden soll, doch es könnte auch einfach eine Strafaufgabe für Zuspätkommer sein. Was immerhin besser als Schläge mit dem Rohrstock wäre, was ebenfalls noch Usus ist.

Etwas oberhalb der Schule befindet sich eine Bauruine. Hier hatte das Dorf begonnen einige neue Klassenräume zu errichten, in dem Versuch die Regierung dazu zu bewegen sich mehr für die Schule zu engagieren. Der Versuch misslang, dem Dorf ging das Geld aus und so verwittern die nicht einmal hüfthohen Mauern aus bröseligen Steinblöcken wieder.

Bröselig wirken auch die Mauern der Häuser, die aus Lehm gebaut sind. Wir dürfen auch einen Blick in eines werfen: Den Mittelpunkt bildet ein kleiner Innenhof von etwa vier mal vier Metern. An einer Wand befindet sich der offene Herd, von den übrigen drei gehen jeweils die Räume ab. In der Mitte des Hofs sitzt eine Oma und badet ihre beiden Zwillings-Enkel. Die beiden Mädchen sind vermutlich noch kein Jahr alt. Fotos dürfen wir leider keine machen, da die anwesenden Frauen sich nicht angemessen gekleidet fühlen.

Am Nachmittag treffen wir den „Chief“, das Oberhaupt des Dorfes. Wir sitzen auf einem kleinen halbrunden Hof hinter seinem Haus, das etwas größer und stabiler aussieht, sich im übrigen aber kaum von den umliegenden Häusern unterscheidet. Außer einem Anwesenden, der auch im Bezirksrat arbeitet, scheint niemand Englisch zu sprechen, auch der Chief nicht. Kwame ist daher unser Dolmetscher. Es entwickelt sich ein sehr offenes Gespräch.

Wir erfahren, dass die Dorfbewohner hauptsächlich vom Anbau von Kakao und Kochbananen leben. Der Fischfang im See wirft im Gegensatz zu früher aber kaum mehr etwas ab. Auch bei den wenigen Bewohnern, die eine Fernsehantenne auf ihrem Dach haben, besteht dieses dennoch nur aus rostigem Wellblech. Es handelt sich sicherlich nicht um eine sonderlich wohlhabende Gemeinde. Dass die Bewohner zu der Schule etwas zuzahlen können, erscheint daher eher unwahrscheinlich. Der Chief versichert uns jedoch, dass das Dorf mit seiner Arbeitskraft bereitsteht, sobald wir mit dem Bau beginnen wollen.

Er selbst fragt uns zum Ende des Gespräches, ob wir es wirklich ernst mit dem Bau der Schule meinen, oder ob wir nur hier sind um eine gute Figur abzugeben. Wir sind von dieser Frage positiv überrascht, denn sie zeigt, dass das Dorf wirklich Wert darauf legt, dass die Schule auch gebaut wird. Auch der Versuch des Dorfes selbst für eine Erweiterung der bestehenden Schule zu sorgen, ist positiv, auch wenn er letztlich nicht erfolgreich war: Er zeigt, dass die Einwohner nicht nur abwarten, sondern gewillt sind sich selbst zu helfen. Alles was sie somit bräuchten, ist ein wenig Hilfe zur Selbsthilfe. Leider ist dieses Konzept inzwischen allzu oft zur Phrase verkommen. Aber vielleicht können wir es ja ein bisschen besser machen?
 

Mittwoch, 25. Mai 2011

Freizeitgestaltung


Typische Tage sehen unter der Woche hier so aus: Zwischen 6 und halb 7 wird aufgestanden, anschließen geht es mit – oder auch ohne Frühstück – mit Trotro oder Taxi in die Arbeit. Zwischen 5 und 6 mit den gleichen Verkehrsmitteln zurück, Abendessen, vielleicht noch ein wenig auf der Veranda sitzen, bevor es meistens bald darauf recht zeitig wieder ins Bett geht. Das hat den Vorteil, dass es Wochentags nicht viel Freizeit gibt, die gestaltet werden müsste. Der Nachteil ist jedoch, dass man sich, erstens auf Dauer körperlich und geistig etwas unterfordert fühlt und es, zweitens auf Dauer doch arg öde wird.

Die logische Konsequenz: Am Wochenende muss etwas gegen die körperliche und geistige Unterforderung getan werden. In einer Stadt wie Accra, mit irgendwas zwischen 2 und 3 Million Einwohner ja nicht gerade klein, sollte da doch etwas gehen. Könnte man meinen. Ist auch so, wenn man weiß wie und wo.

Beginnen wir mit dem Thema Sport: Parks gibt es praktisch keine, die Straßen sind mit stinkendem und rußendem und überhaupt eh lebensgefährlichem Verkehr überfüllt. Joggen fällt also aus. Es gibt zwar tatsächlich ab und zu einen hartgesottenen Ghanaer, der ungerührt die Ring Road entlang jogged, es handelt sich dabei jedoch eindeutig um eine sehr exotische Spezies. Zum Nachahmen lädt das jedenfalls nicht ein.

Was also dann? Der Reiseführer listet einige Fitnessclubs auf, die jedoch alle entweder nur für Mitglieder oder teuer oder zu weit ab vom Schuss oder alles zusammen sind. Unter all den noblen Adressen findet sich jedoch auch der „Akumah Nelson Sports Complex“, der der Stadt gehört. Es soll dort eine ganze Reihe von Sportgelegenheiten geben, von Boxen über Fußball zu Tennis und Schwimmen. Zwar heißt es, die Anlagen seien momentan nicht im besten Zustand, aber hey: Der Reiseführer ist ja auch nicht mehr taufrisch.

Also: Ansehen und Ausprobieren! Als wir dort ankommen, sind die Anlagen tatsächlich nicht in ganz so einem schlechten Zustand wie man das nach der Beschreibung erwarten konnte. Sporteln gestaltet sich aber dennoch etwas schwierig hier. Die einzige pärchentaugliche Sportanlage wäre der Tennisplatz. Der sieht zwar sogar richtig gut aus, nur hilft das leider nicht viel, wenn man keine Schläger hat. Einen Sportgeräteverleih gibt es nämlich ebenso wenig wie das angekündigte Schwimmbad.

Was nun? Schwimmen wäre ja auch ganz nett. Aber wie, wenn es keine öffentlichen Bäder gibt und das Meer auf Grund von Wellen und Müll auch keine Alternative ist? Zum Glück sind wir Obrunis und auch als Studenten nicht ganz arm und können es uns daher zumindest einmal leisten uns in einem der zahlreichen noblen Hotels der Stadt am Pool einzuquartieren. Umgerechnet etwa 7 Euro kostet das beispielsweise im „Golden Tulip“, einem Vier-Sterne-Quartier mit ganz anständigem Plantschbecken.

Ständig können aber auch wir uns das nicht leisten und so stellt sich umso mehr die Frage, wie sich die Einheimischen fit halten. Das betrifft dabei die Frauen noch mehr als die Männer, denn zumindest die Jungs sieht man regelmäßig beim kicken, wo auch immer sich gerade ein freier Fleck dafür finden lässt. Frauen beim Sport haben wir jedoch nicht entdecken können.

Das Bewegungsmangel-Problem war also mit etwas finanziellem Einsatz zunächst gelindert. Blieb das Problem der mangelnden geistigen Betätigung. Abhilfe würde hier beispielsweise ein Buch schaffen. Oder allgemein etwas Kultur.

Zunächst zu „Mission: Buch“: Es ist nicht leicht in Accra etwas zu lesen zu finden, wenn man von lokalen Tageszeitungen, die an jeder Straßenecke angeboten werden, einmal absieht. Deren Qualität – sowohl die journalistische als auch ganz simpel die des Drucks – lässt jedoch oft so sehr zu wünschen übrig, dass es selten eine Freude ist, sie zu lesen.

Gut, in den Tankstellen finden sich mitunter ein paar Zeitschriften und internationale Zeitungen, ebenso im „Koala“, einem der wenigen Supermärkte. Das Angebot ist allerdings nicht gerade sonderlich gut sortiert ist (Berliner Zeitung vom Februar, Times vom Oktober 2010) oder wird zu Mondpreisen verkauft wird.

Die Suche nach einem Buchladen - insbesondere einem anständig sortiertem - gestaltet sich aber noch schwieriger. Im Einkaufszentrum Accra Mall gibt es einen Buchladen, die meisten Bücher dort sind jedoch entweder auf den ersten Blick am Einband als Schnulzenromane zu erkennen oder es handelt sich um Sachliteratur. Nicht unbedingt das, was sich zum Abschalten eignet.

Ich bin ja nicht mal so anspruchvoll, ich würde mich ja sogar mit einem Dan-Brown-Wälzer zufrieden geben. Im Moment setzte ich ganz auf eine Holzbude am Straßenrand in der Nähe. Leider hatte die am letzten Wochenende natürlich zu und unter der Woche schaffe ich es zeitlich kaum da vorbeizuschauen. Allerdings sind mir auch Gerüchte über einen Buchladen irgendwo in Osu, also ganz in der Nähe meiner Arbeit, zu Ohren gekommen. Es scheint also noch nicht alles verloren zu sein!

Und wie sieht es mit ein wenig geistig-kulturelle Ablenkung aus? Accra besitzt zwar ein hochmodernes (wenn auch nicht unbedingt schönes) Nationaltheater. Da es aber über kein eigenes Ensemble verfügt, wird es nur sporadisch bespielt wird.

Etwas Hoffnung machte immerhin die Ankündigung der „Cultural Days in May“ im Daily Graphic, eine der besseren Zeitungen. Es handelt sich dabei um einer Art Kulturfestival mit verschiedensten Veranstaltungen an verschiedenen Orten. Den Auftakt bildeten Konzerte zweier preisgekrönter ghanaischer Bands in der „Alliance Francaise“, so etwas wie das französische Pendant zum Goethe-Institut. Die Konzerte waren dann auch recht schön.


Leider hatten aber sowohl die Veranstalter als auch die Journalisten vergessen eine Zeit anzugeben und auch im Internet waren kaum Infos zu bekommen. Überraschenderweise war dann doch einiges los, allerdings bestand das Publikum zur Hälfte aus Obrunis und beim Rest handelte es sich wohl größtenteils um die jeweiligen Fanclubs der beiden Bands. Ein breiteres, einheimisches Publikum war nicht anwesend.

Über die Gründe lässt sich nur spekulieren: Mit regulär sechs Cedi (Studenten: zwei Cedi) zu teuer? Schlechte Öffentlichkeitsarbeit? Oder ist der durchschnittliche Ghanaer einfach nicht sonderlich kulturbegeistert?


P.S: Den sagenumwobenen Buchladen in Osu gibt es tatsächlich und er ist zumindest besser sortiert als der in der Accra Mall, auch wenn er noch lange nicht an europäische Standards herankommt. Immerhin habe ich jetzt ein Buch, sogar von einem Ghanaer geschrieben. Außerdem hat sich an der Sportfront neues ergeben: Das Aviation Social Centre am Flughafen scheint eine ganz gute Option zu sein und wurde von Steffi schon erfolgreich getestet. Außerdem gibt es eine Internetseite für „Expatriates“ (in Ghana lebende Ausländer), die erste Hilfe in sportlichen Notfällen leistet. Wer suchet, der findet!

P.P.S: Bei besserer Internetvebindung folgt noch ein Video!